Whois Privacy Service

Die united-domains AG in Starnberg hat am heutigen Tag den Service einer Whois Protection eingeführt. Damit ist UDAG einer der Vorreiter auf dem deutschen Markt, der diesen Service anbieten kann. Mir ist zumindest kein Provider bekannt, der einen solchen Service auch für DE-Domains anbieten kann.

Was ist ein Whois Privacy

Zunächst muss geklärt werden, was das Whois ist. Das Whois ist vergleichbar mit einem Grundbucheintrag oder einem Handelsregistereintrag. Jeder Domain-Inhaber wird in dieses Verzeichnis eingetragen, wenn er eine Domain registriert hat. Das heißt der Provider übermittelt die Daten an die jeweilige Vergabestelle, und je nach Vergabestelle werden diese Daten veröffentlicht, bzw. sind für Jedermann zugänglich, dabei obliegt es der Vergabestelle welche Daten veröffentlicht werden. Während die Denic beispielsweise nur Daten wie Name, Firma und Adresse veröffentlicht, veröffentlichen Vergabestellen der gTLDs (z.b. com, net, org, etc.) alle Daten, auch die Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

Der Whois Domain Privacy Service „verschleiert“ diese Daten. Der Registrant bleibt Inhaber, aktiviert jedoch einen Treuhand, dessen Daten im Whois zu sehen sind. Als Treuhand fungiert in dem Fall eine Firma in Malta, die WPS Ltd. wurde extra für solche Zwecke gegründet.

Pro und Contra dies Whois Domain Privacy

Der Grund für diesen Service liegt in erster Linie am erhöhten Spamaufkommen. Spammer nutzen die Daten eines Domains-Inhabers, um ihn gezielt Dienste anzubieten, die in Bezug mit seiner Domain stehen. Darüber hinaus macht Whois Privacy auch Sinn, wenn man seine Daten nicht im Internet haben möchte.

Negativ an diesem Service ist sicherlich die Tatsache, dass dieser versucht wird zu missbrauchen. Für diesen Fall hat die united-domains AG allerdings Schutzmaßnahmen eingerichtet, sodass pornografische, politische und religiöse Domains von vornherein nicht zugelassen sind. Dass Inhalte hinterher erst eingepflegt werden, macht es auf den ersten Blick zwar schwerer den Inhaber zu ermitteln, jedoch hat auch in dem Fall der Domain-Registrar die Möglichkeit zu handeln, falls Anzeigen eingehen sollten.

Pro Whois Privacy

  • Spamschutz
  • Unternehmen, die neu sind und geheime Projekte planen
  • Datenschutz
  • Erotische Themen sind zulässig

Contra Whois Privacy

  • religiös und politisch fanatischer Inhalt „versteckt“ hinter der Whois Protection
  • Unternehmen sollten aus seriösen Gründen als Inhaber ersichtlich sein
  • Illegalität

Wie mit einem Inhaber einer Domain in Kontakt treten

Wie bereits erwähnt dient der Whois Privacy Service u.a. dem Spamschutz. Wer dennoch mit einem Inhaber in Kontakt treten möchte, muss einige Hürden überwinden, die es Spam-Robots erschweren ans Ziel zu kommen. Im Whois ist eine E-Mail-Adresse angegeben, die wenn man diese anschreibt, einen Auto-Responder an den Versender verschickt, indem ein Link zu einem Kontaktformular eingebunden ist, das eine Captcha-Funktion bietet, welche überwunden werden muss.

Was kostet der Whois Domain Privacy

Die united-domains AG ist bekannt für eine transparente Preisgestaltung. Auch wenn die Preise höher sind, als bei anderen Providern, hat man bei diesem Registrar einen professionellen Kundensupport, eine offene DNS-Verwaltung, Anycast-DNS, ein kostenloses E-Mail-Paket zu jeder Domain, E-Mail-Weiterleitungen und Subdomains inklusive, Einrichtungsgebühren gibt es nicht, keine versteckten Kosten.

Für 9 € jährlich zusätzlich kann der Whois Domain Privacy Service zur Domain dazu gebucht werden, dies ist ein fairer Preis, um seine Daten zu schützen.

Was passiert nach Transfer und Kündigung einer Domain

Bekannt sein sollte, dass nach der Kündigung einer Domain diese an die Vergabestelle zurück geht und dort in einer Quarantäne (Redemption Period) verweilt, die sich je nach Vergabestelle zwischen 30 und ca. 80 Tagen bewegt. In dieser Zeit sind nach wie vor die Inhaber-Daten zu sehen, erst mit der endgültigen Löschung nach der RGP werden diese Daten gelöscht. Wenn eine Domain mit Whois Privacy gekündigt wird, werden die Inhaberdaten keineswegs offen gelegt. In der Zeit der RGP ist nach wie vor der WDP aktiv.

Bei einem Transfer sieht es hingegen anders aus. Sobald die Domain freigegeben ist, werden die Daten offen gelegt. Die Daten müssen offen gelegt sein, damit der Transfer über die Bühne gehen kann. Bei einer gTLD und einer neuen gTLD wird nach Transferstart eine FOA (Form of Authorization) Mail an die im Whois hinterlegte Admin-C E-Mail-Adresse verschickt, da der Inhaber dem Transfer noch aktiv zustimmen muss. Mit dem Transfer zum neuen Provider endet das Vertragsverhältnis mit der united-domains AG, somit endet auch der Whois Domain Privacy Service.

Kunde kann selbständig WDP aktivieren und deaktivieren

Der Kunde hat die Möglichkeit über das Portfolio/Interface den Service zu deaktivieren und wieder zu aktivieren, ohne dass neue Kosten entstehen. Relevant und wichtig, wenn der Kunde ein SSL-Zertifikat verifizieren muss, dafür muss im Whois die E-Mail-Adresse offen gelegt sein, da die Verifizierung über die hinterlegte E-Mail-Adresse stattfindet.

Für welche Endungen wird der WDP angeboten

Nahezu für jede Endung kann der Whois-Schutz genutzt werden, auch für DE-Domains buchbar, allerdings nicht für die AT, nicht für die EU, Grund dafür sind die Vergabestellen, die dies nicht ermöglichen, bei letzterer ist die EURid sowieso sparsam bei der Veröffentlichung von Daten, in dem Fall wird lediglich die E-Mail-Adresse veröffentlicht.

Eine komplette Liste der Endungen, die den Whois Domain Privacy ermöglichen, findet Ihr unter folgendem Link:

https://www.united-domains.de/whois-domain-privacy/

Fazit des Whois Privacy Service

Wer nicht möchte, dass seine Daten öffentlich im Internet einsehbar sind, wer nicht mit Spam zugemüllt werden möchte, wer erotische Inhalte hostet und diese nicht mit seinem Namen in Verbindung gebracht werden soll, für den ist diese Schutzmaßnahme ein echter Zubringer als Domain-Inhaber. Für 9 € im Jahr bietet die united-domains AG auch einen fairen Preis an. Von daher kann ich generell diesen Service empfehlen und als Inhaber von vielen Domains, der das Spam-Problem kennt, auch begrüßen. Allerdings muss man abwägen für welche Domains dieser Service Sinn macht.

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